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Werke 2013

Lukas Johannes Aigner, "Der letzte Sprung", Acryl auf MDF, 100x120cm, 2013

Eine ähnliche unbestimmte Stimmung findet sich im Bild Der letzte Sprung wieder, das eine stürmische See mitsamt einer dominierenden Welle in der Bildmitte zeigt. Das Schiff im Hintergrund und der wohl einzige Überlebende, ein Mann in Schwimmweste (vielleicht der Künstler selbst) mit einem Hund im (letzten) Sprung, verweist womöglich auf ein Scheitern und  Überleben oder auch auf ein letztes, verzweifeltes Aufbäumen, um einem unausweichlichen Unheil zu entgehen. 

Welche Metapher letztendlich hier angesprochen wird, auf welches privates oder allgemeines Geschehen sich diese Darstellung bezieht, all das lässt der Künstler bewusst offen. Das tosende Meer, die dunkel-grüne Stimmung und die ungeklärten Positionierungen der Protagonisten verweisen jedoch auf fast apokalyptische Vorahnungen. 

Eine ganz andere Seite der künstlerischen Herangehensweise bezogen auf Gestaltung und Farbigkeit offerieren die Bilder Anastasia und Hört nicht auf zu spielen. Auf den ersten Blick handelt es sich um phantasiereiche Zusammensetzungen, erst der zweite Blick verweist auf Versatzstücke intimer, persönlicher Erinnerungskultur aus dem Leben des Künstlers. In dem Bild Anastasia schläft eine Frau auf Bettdecken- und Kissenbergen. In traumhafter Gelöstheit befindet sich die Protagonistin in einer anderen Welt, was in der realen Welt bleibt, ist das Abbild ihres Körpers, der mitsamt der Schlafunterlagen im Raum zu schweben scheint. Ähnlich wie im Bild Anastasia geht es in Hört nicht auf zu spielen um eine von der Wirklichkeit entrückte Szene. Hier begegnet man der Frau aus dem Bild Anastasia wieder, nur jetzt als Teilnehmerin auf einem Rummelplatz. Die dargestellten Personen und Bildelemente bauen sich – rein kompositorisch gesehen – nach hinten auf, bestehend aus einer Blaskappelle, zwei Männern, wovon einer den Betrachter direkt anvisiert, einem Karussell, einem übergroßen Gorilla und einer Riesenradkabine. Der Jahrmarkt, als Ort des Rückzugs aus der Realität, des Staunens aber auch des zwiespältigen nicht enden wollenden Vergnügens, verweist an sich schon auf eine irreale Welt, die man jedoch nicht so schnell verlassen möchte, wie auch der Titel des Bildes schon suggeriert: Hört nicht auf zu spielen.

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