Markus Bittermann-Solo Exhibition
am 6. Juli 2022 , ab 18 Uhr in der Galerie Lukas J. Aigner, Fiedlerstraße 4, 4040 Linz
Der Künstler Markus Bittermann bewegt mit seiner Kunst und das nicht nur auf den ersten, zweiten oder dritten Blick! Im Laufe der Jahre hat sich der Linzer Maler seine ganz persönliche Welt malerisch erschaffen, Räume erschlossen und Figuren ins Leben gerufen, welche es erst zu enträtseln gilt. Einfach macht er es sich und dem Betrachter dabei aber keineswegs: des Künstlers Muse tritt hier nicht als Gefälligkeit in Erscheinung, vielmehr umarmt ihn der Zufall als inspirierender Freund und zeigt ihm den Weg, den er zu gehen hat.
„Die Themen entstehen beim Malen und sind zu Beginn weder vorprogrammiert noch eindeutig in ihrer Ausformulierung. Nicht immer finden sich schnell Lösungen, die das Werk fertig und schlüssig erscheinen lassen. Es kommt vor, dass ich begonnene Malereien zur Seite stellen muss, um Abstand zu gewinnen. Manche Werke müssen sogar Jahre warten, bevor ich daran wieder weiter arbeiten kann“.
So beginnt Markus Bittermann immer wieder aufs Neue und arbeitet sich mit dem Willen zur Gestaltung durch den Dschungel seiner Fantasie. Eine aufwendige Lasur-Technik erlaubt ihm vielschichtig zu malen. Den feinen Farbtönen mit großer Tiefenwirkung, setzt er prima gemalte Flächen und Collagen entgegen. So entstehen ein Spannungsfeld und ein komplementärer Kontrast. Vordergründiges und in die Weite verlaufende Farbräume setzten sich schwebend voneinander ab.
Es ist eine Seelenreise, die viel Düsterstes und Dämonenhaftes erzeugt, wo aber auch am Ende in den hellen, positiven Klängen viel Überraschendes vorhanden ist. Dadurch entstehen immer wieder Akteure, die mit viel Charme und Gelassenheit Zuversicht ausstrahlen. Ihrer Gefahr jedoch nicht bewusst, spielen sie heiter und ohne Angst vor Bittermanns ungeschütztem Abgrund. In eine allgemein gültige Geschichte lassen sich seine Protagonisten allerdings nicht einordnen. Zu sehr sind sie durch die Wechselwirkung und Möglichkeiten an Sichtweisen dem Betrachter unterworfen.
Durch das hohe Maß an Abstraktion, gekonnt gesetzte malerische Akzente und Beziehungs-Geflechte, wo das Dinghafte und Figurative mit dem Räumlichen oftmals die Rollen tauschen, scheint der Künstler uns gerne auf die falsche Fährte führen zu wollen. Irritation ist vorprogrammiert und Teil seiner Konzeption.
Und dennoch: ausgewogene Komposition, harmonische Farbklänge und schlüssige Staffelungen, sind ebenso Teil seiner Malerei.
So ist man fasziniert und Gleichzeitig verunsichert von der grotesken Schönheit seiner unverwechselbaren Malerei mit hohem Wiedererkennungseffekt.
Text: Mag.art Lukas Johannes Aigner 2022
Markus Bittermann
"What a wonderfull World?"
70x50 cm, Acryl-Mischtechnik auf Leinwand, 2022
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